Automatenfreunde.de - Das Forum rund um Automaten

Hallo zusammen!
Nach erfolgter Vorstellung hier habe ich auch schon meine erste Frage an euch:
Ich besitze seit ein paar Tagen einen Rotamint Exquisit Royal, den ich sehr günstig bekommen habe. Zunächst lief der Automat einigermaßen ordentlich, okay, beide Starter der Neonröhren waren defekt und auch ein paar Birnchen waren durch. Aber es ließ sich manuell Geld aufbuchen und das Gerät ging ins Spiel...ich habe ihn erst einmal ca. 50DM abspielen lassen. Dabei ist mir aufgefallen, dass nicht alle Gewinne vollständig aufgebucht wurden (statt 80Pfennig manchmal nur 50 oder 60Pf., statt 2DM nur 1DM...) Ich hatte allerdings das Gefühl, dass das mit zunehmender Spielzeit besser wurde. Ich weiß nicht, wie lange der Automat vorher gestanden hatte...vermutlich sehr lange. Ich habe den Fehler deshalb auf evtl. verschmutzte oder korrodierte Kontakte und/oder schwergängige Mechanik zurückgeführt...für Tipps, wie ich hier weiter vorgehen soll, bin ich sehr dankbar!

Dann ist folgendes passiert: die ersten 50DM waren fast runtergespielt und ich wollte 5DM dazubuchen (bisher hatte ich nur die Schalter am rechten Münzprüfer betätigt)...buff...alles aus!

Ich weiß nicht, ob das in einem Zusammenhang stand oder reiner Zufall war...ich konnte mir zunächst keinen Zusammenhang vorstellen, doch dazu später nochmal.
Wie sich herausstellte, war eine der Hauptsicherungen unten im Gerät geflogen. Nachdem ich diese ersetzt hatte, ging zumindest die Beleuchtung wieder. Aber der Automat startete nicht mehr, obwohl ja noch Geld drauf war.
Also weiter gesucht (Schaltplan+Unterlagen sind vorhanden) und die beiden anderen Sicherungen oben hinter der Abdeckung gefunden. Die Sicherung Si3, die den 38V-Steuerkreis absichert, war durch...und flog auch immer wieder, wenn ich sie ersetzt habe. Ich habe daraufhin die Platine ausgebaut und wie sich herausstellte, war der Gleichrichter B80C5000 defekt. Ich habe ihn mittlerweile ersetzt und auch gleich C5 und die Elkos auf dem Board mit erneuert.

Beim Ausbau der Platine ist mir aufgefallen, dass jemand die ursprüngliche Verdrahtung geändert hat, und zwar war die Anode der Diode D95 durchgetrennt und an der Diode stattdessen ein gelbes Kabel angelötet (siehe Bild1). Dieses Kabel war an das rotgraue Kabel (Pol3 des 8-poligen roten Steckers => Kontakt108 => Nocken N1) angelötet (siehe Bild2).

Ich bin jetzt nicht sehr gut im Schaltplan lesen (und vor allem im Verstehen ), aber wenn ich das richtig gesehen habe, geht die Katode von D95 u.a. auch zum 5DM-Münzschalter...da war doch was? Kann das also doch kein reiner Zufall gewesen sein? Hier bin ich ehrlich gesagt mit meinem Latein am Ende und auf eure Hilfe angewiesen.

Meine Frage vor allem: wie mache ich jetzt weiter? Wie gesagt, ich bin eher Mechaniker als Elektroniker...kann aber löten und auch ein wenig messen.

Möglichkeit A)
Never change a running system, die Verdrahtung also so lassen und schauen, ob alles wieder so läuft wie vorher? (mit dem Risiko, dass der Gleichrichter sich wieder zerlegt, wenn ich den 5DM-Münzschalter betätige)

oder

Möglichkeit B)
Original-Verdrahtung wieder herstellen, d.h. gelbes Kabel weg und eine neue Diode einlöten? Hat einer eine Idee, warum das umverdrahtet wurde?

Kann/muss ich vorher noch irgendwas messen oder prüfen, bevor ich den Automat wieder in Betrieb nehme? Die Dioden hab ich durchgemessen, die scheinen alle in Ordnung zu sein.

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe! Schaltplan oder so schicke ich gerne per PN, falls die jemand benötigt...

Gruß
FRÄNKi

Hallo, ich schon wieder!
Ich hatte heute ausnahmsweise nichts anderes zu tun und habe mich intuitiv für Variante B entschieden...ich dachte, die Diode durchknipsen und das gelbe Kabel wieder dranlöten kann ich im Nachhinein immer noch.

...und siehe da: der Motor läuft wieder und es lässt sich auch wieder Geld dazubuchen (auch 5DM!) und die 30Pf pro Spiel werden auch abgebucht.
Einziger Makel: die 3 Scheiben drehen sich nicht...wenn ich die Bremsmagnete manuell hochdrücke, drehen sie sich mit. Hat jemand eine Idee, woran es liegen kann? Ich wäre euch sehr dankbar, wenn mir einer sagen könnte, was ich wo messen muss.

Im Anhang dazu nochmal der Stromlaufplan...

Viele Grüße
Frank

Hallo Rattenfänger,
das hat mir doch schon sehr weitergeholfen, vielen Dank!
Werde ich heute gleich ausprobieren...und berichten.
VG FRÄNKi

Hallo!
Ich hab das Diodenbein jetzt wieder abgeknipst und wieder eine Leitung von der Anode zum rotgrauen Kabel gelegt, also sozusagen alles wieder in den "Ursprungszustand" gebracht, mit dem anfangs alles einigermaßen lief. Leider drehen sich die Scheiben immer noch nicht. Ich habe die Scheiben mal von Hand auf "Gewinn" gestellt (80-80-80). Der Gewinn wird gezählt (allerdings unterschiedlich, ich sag mal zwischen 20Pf. und 80Pf. ist alles dabei gewesen). Der Gong ist seltsamerweise auch außer Funktion, der hatte ganz am Anfang auch funktioniert.
Hat einer ne Idee?

VG FRÄNKi

Hallo!
Danke dir für den Hinweis...das hilft mir wirklich weiter! Bisher hab ich mich ausschließlich an den Stromlaufplan gehalten, aber das mit den Funktionsablaufplänen scheint mir ne prima Sache zu sein.
Ich werd das die Tage mal testen, melde mich dann wieder.
VG
FRÄNKi


P.S. Habe ich das richtig gesehen? Der Mechanismus, der die 10Pfennig-Walze betätigt, sitzt innerhalb der Walze? Ich habe den Eindruck, dass der Magnet zwar mehrmals anzieht, die Walze aber nicht bei jedem Impuls weiterdreht. Also eher ein mechanischer Fehler innerhalb des Walzenmechanismus?


P.P.S.: Wofür ist eigentlich die unbedruckte Walze ganz rechts neben der 10Pf.-Walze? Sorry für die dummen Fragen..aber das ist wirklich alles absolutes Neuland für mich.

...die letzte Frage nehme ich zurück...das hab ich wohl überlesen. Das muss dann wohl die sogenannte Hilfszählwalze sein für 5-fach-Buchungen :-)

VG FRÄNKi

Hallo!
Es ist Zeit, mal wieder was zu melden...der Automat läuft wieder, vielen Dank für eure Hilfe!
Ich habe den Mechanismus in der Zählwalze nach Anleitung gereinigt, seitdem zählt er wieder zuverlässig.
Auch die Scheiben drehen wieder...ich konnte beobachten, dass das Puzzle-Relais nicht geschaltet hat. Ich hab die Lötstellen in dem Strompfad neu verlötet, die Transistoren durchgemessen und auf Verdacht noch 2 Kondensatoren ersetzt...danach lief alles wieder.

Neues Problem:
Ich habe auch das Zählwerk der Sonderspiele mechanisch gereinigt, dabei ist mir ein kleiner Fehler unterlaufen. Die rechte Walze (1-er) hat 4 Nockenbahnen, aber es gibt nur 3 Schalterhebel. Kann mir jemand sagen, auf welche der 4 Bahnen ein Schalterhebel gesetzt wird? ...ich hab vorher leider kein Foto gemacht.

VG
FRÄNKi

Ah okay, danke für den Hinweis. Wie muss ich das denn lesen? Wären in deinem Beispiel bei den 1er-Stellen des Sonderspielzählers die Nocken 1, 2 und 3 belegt, also 1sz1, 1sz2 und 1sz3? Welche Nockenbahnen sind das? 1 nahe an der Trommel und 3 weiter außen oder umgekehrt?
Falls meine Annahmen richtig sind, hieße das laut meinem Stromlaufplan (siehe Anhang), dass nur 1sz1 und 1sz2 belegt sind...ich habe bei der Walze aber 3 Tasthebel...oder lese ich das falsch? Foto von der Zählwalze wird nachgeliefert...

VG
FRÄNKi

Ah okay, das macht Sinn! 1sz1 ist also lediglich die Bezeichnung des Schalters und die Zahl im Kringel (17) sagt mir, in welcher Spalte ich den Schalter im Stromlaufplan finde.
Das werd ich mir zu Hause mal genauer anschauen müssen!
Kann ich die Zählwalzen eigentlich irgendwie mechanisch (also manuell) oder elektrisch weitertakten, damit ich sehe, in welcher Walzenstellung welcher Schalter betätigt wird? Ich suche also quasi so eine Art Testmodus...
Ich bin mir auch noch nicht so richtig im Klaren darüber, wozu der Motor-Aus-Schalter auf der Hauptplatine ist...ist der dafür gedacht?
Vielen Dank für deine Geduld!
VG FRÄNKi