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  • »Gerümpelkrieger« ist männlich
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Mitglied seit: 29. Juni 2013

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1

Sonntag, 25. Mai 2014, 14:27

Restauration Williams Cabaret

Restauration des Williams Cabaret 1968

Eigentlich Repariere und Restauriere ich nur Elektromechanische Spielautomaten von Wulff ab 1950 bis 1960.
Doch nun da ich einen Williams Cabaret von 1968 geschenkt bekommen habe wollte ich die Herhausforderung annehmen und einer der noch wenigen seiner Art zum neuen Glanz und Leben zu erwecken.

Die Mechanik machte keinen mucks mehr. Staub und stümperhaftes rummurksen an der Elektronik hatten zur folge das nichts mehr ging.

Das Spielfeld (Playfield) hatte auch schon bessere Zeiten erlebt, es war Matt und hatte einige Abspielungen. Alle Plastiks waren vorhanden und noch gut keines gebrochen. Der zustand ist aber normal nach 98749 Spiele (laut eingebautem Zähler).

Das Gehäuse war auch nicht fiel besser, Lackabsplitterungen, Risse, Brüche, Übermahlungen aber das Grundgehäuse war noch zu retten, also nichts für den Sperrmüll.

Auch das Backglas hat sich von seinem Lack getrennt. Der Vorbesitzer hatte schon versucht mit Buntlack einiges auszubessern, das aber eher an Picassos erinnerte.

Fazit: Ein Nikotin, Staub, Spinnen, Ungeziefer, Feuchtigkeit und Pfuscher geplagter Flipper.

Teil 1 von 3: Das Cabinet und BackBox

1. Das Cabinet und BackBox komplett zerlegen.
2. Abschleifen
3. Spachteln
4. 3 mal Grundieren
5. 3 mal Lackieren
6. Deco Lackieren
7. 4 mal Klarlack


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2

Sonntag, 25. Mai 2014, 15:23

Kleine Geschichte des Williams Cabaret

Williams CABARET 1968

Der Cabaret Flipperautomat steht sowohl für einige grundlegend neue Williams-Merkmale als auch für einige, die zum letzten Mal auftauchten. Das Artwork von Christian Marche fügt sich in die Reihe vom Jolly Roger Flipper über den Student Prince Flipper nahtlos ein.

Alle drei Flipper boten relativ "leere" Backglasses mit einer einzigen prägenden Farbe als Hintergrund, was dem Zeitgeist der Endsechziger entsprach. Der nachfolgende 4-Player Smart Set brach dann diese kurze Tradition ab. Cabaret Flipper war das letzte Williams-4-Mann-Flippergerät mit den klassischen 2-Inch-Flippern (die hier serienmäßig wie auch bei Jolly Roger und Student Prince jeweils mit zwei leuchtend roten Gummiringen bestückt waren), und der erste mit dem neuen, mit
einem großen Frontrahmen versehenen Oberteil mit demzufolge vergrößertem Backglass.

Das eigentliche Kopfteil blieb unverändert, lediglich die Front wurde abgeändert. Bei den Vorserienmodellen war der neue Rahmen schwarz lackiert, die Serie hatte einen in dunkelbraunen Naturton. Ebenfalls neu bei Williams war ein Extra-Bonus, wohl von Bally inspiriert, hier jedoch in einem anderen System. Interessant ebenso, daß dieses Feature bei der Vorserie "Super Score" und bei den späteren Modellen "Super Bonus" heißt. Es handelt sich hierbei um ein einzelnes Zählwerk etwa in Backglass-Mitte, das nur für die jeweilige Kugel im Spiel gilt und nach jedem Durchgang wieder auf Null gesetzt wird, was bei jedem Kugelwechsel nebenbei eine schöne Geräuschkulisse abgibt.

Diese Extra-Punkte, sowie 300 reguläre Punkte, gibt es jedes Mal, wenn das Eject in Spielfeldmitte getroffen wird.300 PunkteBei einer verstellbaren Zahl, empfohlen waren 5 Punkte, gibts ein Freispiel oder auch eine Extra-Kugel, je nach Gesetzlage (in einigen Ländern waren Freispiele verboten, in anderen auch Extra-Kugeln... In manchen war auch kein Kreditzähler erlaubt, weshalb allen Williams-Flippern ab Werk ein silberner Sticker, genannt "Replay-Window-Mask" beilag). Cabaret hatte als erster 4-Mann-Flipper, auch aus diesen Gründen, ein weißes Licht links in der Bottom-Arch, das solange
aufleuchtete bis keine Kredite mehr vorhanden waren... Bally führte dieses kleine Feature 1974 mit dem Gehäusewechsel auch ein. Die ersten Prototypen besaßen noch keine Post.

Dieser wurde scheinbar recht hastig hinzugefügt, nachdem Williams von Bally untersagt wurden, die "closing Flippers" weiterhin zu verwenden. Die zweite Vorserie, mit Post, hatte noch die gleiche Grafik im Extra-Ball-Feld, die aber
bei den Serienmodellen abgeändert wurde, siehe unteren Absatz. Der beleuchtete Post zwischen den Flippern war auch eine Williams-Neuheit. Dieser Post blieb für einige Jahre ein häufig gesehener Gast, Bally kopierte ihn kurz danach.
Williams hatte beim Vorgänger Student Prince "closing Flippers" präsentiert, die zwar auf einer anderen Technik als die von Bally aufwiesen, durfte dieses Feature aber nicht mehr verwenden. Der neuartige Post war aber keineswegs eine Williams-Erfindung, sondern tauchte erstmals ein paar Jahre zuvor bei den französischen Rally-Flippern auf.


Der erste amerikanische Flipper mit einem Post war 1968 Chicago Coins hervorragender Stage Coach, ein toller Flipper voller
interessanter Features, der leider weitgehend unbeachtet blieb. Bei ihm handelte es sich hierbei allerdings um eine Scheibe, die auch vom Durchmesser her größer war als der Williams-Post, der ein richtiger dreidimensionaler, beleuchteter Zylinder war. Der Williams-Post war im Normalzustand unten, also unter dem Spielfeld, während der von Bally, der einige Monate später mit Bally Hoo, dem ersten Bally-4-Player mit 3-Inch-Flippern, vorgestellt wurde, entgegengesetzt funktionierte, also im Ruhezustand ausgefahren war. Der Cabaret Flipper bot als erster Williams-4-Player der 60er Jahre auch fünf Jet-Bumper. Eine
ganze Weile hatten fast alle Williams-4-Mann-Flipper fünf Jet-Bumper als eine Art Markenzeichen. Links oben befindet sich der vom erfolgreichen 1965er Big Chief übernommene Score-Selector, eine 10-feldrige Scheibe, die bei jedem Rebound bzw mit "Change" gekennzeichneten Zielen eine Stufe 10-feldrige Scheibe weiterrückt


Den neun weißen, gelben und grünen Feldern des Score-Selectors sind alle neun Rollover Lanes zugeordnet, die bei jeweiliger Farbübereinstimmung höhere Punktzahlen werten. Erreicht das rote Sektglas-Feld die Spitze des Score-Selectors, kann in der Lane links in mittlerer Spielfeldhöhe eine Extra-Kugel gewonnen werden. Das untere Spielfelddrittel präsentiert sich in einem für Williams neuartigen Design, nicht nur wegen des neuen Posts sondern auch wegen der Sling-Shot-Plastics. sind schmal und länglich, und die Outlanes gabeln sich ganz unten in jeweils zwei Durchgänge, wie es bei Gottlieb häufig
praktiziert wurde. Hauptanspielpunkt des Flippers ist das Eject-Hole.

Um diesen Bereich wurde das Spielfeld sehr strapaziert und es ist nicht einfach, einen makellosen Cabaret Flipper zu finden. Dieses Gerät war sehr beliebt und viele Exemplare wurden regelrecht zu Tode gespielt. Der Anteil von Geräten mit grausam misshandelten Gehäusen und abgespielten Spiefeldern ist bei Cabaret besonders hoch. Das Spielfeld-Design ist zeitlos
und hätte mit 3-Inch-Flippern versehen ebenso noch Mitte der 70er aktuell gewirkt.


Die Zeichen der Zeit standen klar bei offenen, schnellen Spielfeldern. Sam Stern, der Williams-Präsident, verließ Williams zum Jahreswechsel 1968-1969 und wechselte zu Bally, jedoch nur für ein Jahr. Sam Stern "hinterließ" Williams den neuen 3-Inch-Flipper, den er für den Pferderenn-Flipper Hayburners II im Sommer 1968 selbst entworfen hatte. Diese langen Flipper hießen zunächst "King-Size-Flippers" und wurden schon bald zum Standard... Bally übernahm sie im Sommer 1969, brachte jedoch bis 1973 auch noch Flipper ausschließlich mit 2-inch-Flippern heraus, aber wohl eher nur aus dem Grund weil es eine ganze Reihe von Spielern gab welche die "Zipper-Flipper" forderten, und Bally wohl keinen Sinn darin sah, den Mechanismus so abzuändern daß er für 3-Inch-Flipper gepaßt hätte.

Aber auch von Williams gab es noch bis in die frühen 70er einige 1-Mann-Flipper ausschließlich mit 2-Inch-Flippern. Chicago Coin versuchte dem Ganzen die Krone aufzusetzen und präsentierte Anfang 1970 mit Big Flipper und Cowboy 5-Inch-Flipper, die sich jedoch als absoluter Flop erwiesen und, außer als Kugelfänger bei Sterns Hot Hand von 1979, zu Recht nicht mehr auftauchten.

Gruß
Manfred ;pinball

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